Wie werde ich Auslandshelfer?

Gemäß THW-Gesetz leistet das Technische Hilfswerk technische Hilfe im Ausland im Auftrag der Bundesregierung. Diese unter Punkt 2 gesetzlich verankerte Aufgabe ist damit grundsätzlicher Bestandteil der THW-Einsatztätigkeit. Um interessierte Helfer aus dem Landesverband Sachsen, Thüringen zu informieren, hat die LB-Dienststelle am vergangenen Samstag eine Informationsveranstaltung durchgeführt.

In mehr als hundert Ländern war das THW seit seiner Gründung im Einsatz. Als humanitärer Botschafter der Bundesrepublik Deutschland kommt das THW damit der gemeinsamen globalen Verantwortung nach, Menschen in Not zu helfen. Diese im internationalen und politischen Kontext stehende Hilfe verlangt von jedem Einzelnen im THW besondere Vorbereitungen und Vorgehensweisen. Dies verdeutlichten Dr. Marcus von Salisch, ständiger Vertreter des Landesbeauftragten, und Klaus Buchmüller, Leiter des Auslandsreferat der THW-Leitung, den rund 20 Interessierten, die sich im Ortsverband Gera eingefunden hatten. Welche fachlichen und persönlichen Voraussetzungen muss ein THW-Helfer, eine THW-Helferin erfüllen, um in einen Auslandseinsatz zu gehen? Welche speziellen Kenntnisse braucht man neben der bereits erworbenen THW-Ausbildung? Welche Lehrgänge bietet das THW an?

Buchmüller appellierte an die THW-Einsatzkräfte, sich für diese interessante Aufgabe zu engagieren. Es müsse jedoch jedemklar sein, dass diese Aufgabe nur zusätzlich zu der Tätigkeit im Ortsverband übernommen werden könne und die Entscheidung für ein internationales Engagement daher wohlüberlegt und stets in Abstimmung mit Familie und Arbeitgeber getroffen werden müsse.

Ein Auslandseinsatz mit dem THW ist eine persönliche Bereicherung und Erfahrung. Dies machte Andreas Heinrich vom Ortsverband Bautzen deutlich. Der langjährige THW-Helfer war 2004/2005 nach dem Tsunami auf den Malediven eingesetzt und zeigte anhand seines Engagements auf, wie ein Auslandseinsatz konkret ablaufen kann und welchen fachlichen und emotionalen Herausforderungen eine Einsatzkraft in einer solchen Situation gegenüber stehen kann.

Der Landesverband Sachsen, Thüringen beteiligt sich seit geraumer Zeit an den Auslandseinsätzen des Technischen Hilfswerks. Ob nach dem Hurrican Katrina in New Orleans, nach dem Tsunami in Indonesien, mit der HCP-Einheit in Polen, im Rahmen des Anrainerstaatenkonzeptes in Tschechien oder aktuell in Jordanien - die Helferinnen und Helfer aus Sachsen und Thüringen sind stets dabei, wenn es gilt, im Ausland technische Hilfe zu leisten. Einen Überblick über die Auslandsaktivitäten des Landesverbandes gab Michael Vollweiler, Referent Einsatz der LB-Dienststelle. Der Landesverband Sachsen, Thüringen engagiert sich bei der SEEWA Nord (Schnell-Einsatz-Einheit-Wasser-Ausland) und SEELIFT, im Rahmen des Anrainerstaatenkonzeptes in der Zusammenarbeit mit dem tschechischen Feuerwehr-Rettungskorps und hat eine eigene HCP-Einheit. Darüber hinaus stellt der Landesverband Sachsen, Thüringen kontinuierlich einzelne Experten für Auslandsprojekte, wie beispielsweise Jordanien.

Zur Zeit hat der Landesverband 60 Helfer in Expertenfunktionen, die für Auslandseinsätze verfügbar sind. Da diese teilweise in Doppelfunktionen in den verschiedenen Auslandseinheiten tätig sind, müssen weitere Einsatzkräfte für Auslandstätigkeiten gewonnen und ausgebildet werden.

Wie werde ich Auslandshelfer?

  • formlose Interessenbekundung an die LB-Dienststelle in Altenburg [Infokontakt]
  • Einladung zu Informations- und Auswahlgesprächen
  • Entscheidung zu Aufnahme
  • Beratung zu möglichen Expertenfunktionen und zum weiteren Vorgehen
  • Teilnahme an die Ausbildungs- und Dienstveranstaltungen (zusätzlich zum THW-Dienst im Ortsverband)


Weitere Informationen rund um die Auslandseinsätze des THW finden Sie im Extranet von www.thw.de.

Text: THW LV SN TH


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