THW übt Hochwasserszenario in Torgau

Mehr als 150 Einsatzkräfte wurden mit den Auswirkungen eines simulierten Hochwassers im Raum Torgau konfrontiert. Für den 14. und 15.09.2012 hatte die Übungsleitung des THW-Geschäftsführerbereiches Leipzig ein Szenario mit vielfältigen Anforderungen vorbereitet.

Mehr als 150 Einsatzkräfte wurden mit den Auswirkungen eines simulierten Hochwassers im Raum Torgau konfrontiert. Für den 14. und 15.09.2012 hatte die Übungsleitung des THW-Geschäftsführerbereiches Leipzig ein Szenario mit vielfältigen Anforderungen vorbereitet.

Nachdem am Freitag der Anmarsch der Einheiten, die Errichtung des Bereitstellungsraumes und erste Erkundungen erfolgreich abgeschlossen waren, sorgte das Team der Übungsleitung um Jörg Schabehorn und Simon Englisch für ein kontinuierlich hohes Anforderungsniveau. Unter den prüfenden Augen von Schiedsrichtern mussten die Beteiligten unter anderem auf folgende Lagemeldungen schnell und richtig reagieren:


  • Ein Transportschiff ist durch Kollision mit einem Bootsanlieger beschädigt worden, es tritt Schiffsdiesel o. ä. aus.
  • Eine zweite Hochwasserwelle droht, ein Binnendeich muss geschlossen werden.
  • Ein aufgeweichter Deich muss verstärkt und das Ausspülen verhindert werden.
  • Ein Transporthubschrauber für Sandsäcke ist abgestürzt, es werden vier Insassen vermisst.
  • Ein Kleinboot ist am rechten Elbufer gekentert, die verletzten Insassen warten im hohen Gras auf Rettung, die Elbbrücke ist nicht passierbar.


Ziel war es, möglichst viele Technische Züge und Fachgruppen der Ortsverbände Altenburg, Borna, Eilenburg, Gera, Grimma, Leipzig und Torgau mit einzubeziehen. Neben hauptamtlichen Mitarbeitern der THW-Geschäftsstelle Leipzig nahmen an der Übung auch Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr Leipzig, Helfer des Reservistenverbandes der Bundeswehr (Landeskommando Sachsen) und Mitarbeiter der Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen teil.

Das Übungsleitungs- und Schiedsrichterteam wurde durch Einsatzkräfte des THW-Geschäftsführerbereiches Halle sowie weitere Helfer aus dem THW-Landesverband Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt unterstützt. Als Gäste nahmen u. a. Vertreter der Landesdirektion Leipzig, des Landkreises Nordsachsen, der Stadt Torgau, des THW-Landesverbandes Sachsen, Thüringen und der Presse teil.

Orte, geplante und durchgeführte Tätigkeiten (Auswahl)

THW-Geschäftsstelle Leipzig:

Aufbau und Betrieb eines Leitungs- und Koordinierungsstabes (LuK)

THW-Ortsverband Torgau:

  • Aufbau und Betrieb eines Leitungs- und Koordinierungsstabes (LuK)
  • Aufbau und Betrieb eines Melde- und Lotsenpunktes

Festwiese neben Kaufland:

  • Aufbau und Betrieb eines Bereitstellungsraumes (B-Raum), unterstützt durch THW-Fachgruppe Logistik
  • Aufbau und Betrieb einer THW-Einsatzabschnittsleitung (EAL), unterstützt durch THW-Fachgruppe Führung und Kommunikation

Einsatzstelle Ölunfall (Hafen):

  • Ausbringen von Ölsperren der Berufsfeuerwehr Leipzig, unterstützt durch THW-Fachgruppe Wassergefahren
  • Bau eines Schwimmsteges durch THW-Bergungsgruppe, damit THW-Fachgruppe Ölschaden am Wasser arbeiten kann
  • THW-Fachgruppe Ölschaden nimmt Öl auf und separiert es, dabei wird insbesondere das Ein- und Auskleiden des Personals in Schutzanzügen und die Personalrotation geübt
  • Unterstützung durch THW-Bergungsgruppe und THW-Fachgruppe Beleuchtung

Einsatzstelle Sperrwerke (Repitz, Welsau):

  • Die THW-Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen bringen ihre Pumpen am Weinske-Verteilerbauwerk in Stellung und pumpen Wasser des Schwarzen Grabens ab.
  • In Abstimmung mit der Flussmeisterei werden an den drei Deichscharten Hochwasserschutzwände geschlossen. An der Scharte „Bahn“ geschieht dies mittels Ladekran der THW-Fachgruppe Wassergefahren. Es gelang dadurch ein erfolgreicher erstmaliger Test dieser neugebauten Absperr-Anlagen.

Einsatzstelle Sandsackbefüllung (Nähe Gewerbegebiet Döbernsche Str.):

  • THW-Einsatzkräfte und Reservisten der Bundeswehr befüllen Sandsäcke
  • Transport der Sandsäcke zur Einsatzstelle Deichverteidigung

Einsatzstelle Deichverteidigung (Repitz):

  • THW-Einsatzkräfte und Reservisten der Bundeswehr verbauen Sandsäcke
  • Sicherung punktueller Wasseraustritte durch Quellkaden

Einsatzstelle Trümmersuche (alte Papierfabrik):

  • Vermisstensuche durch Fachgruppe Ortung
  • Einsatz der Rettungshunde, biologische Ortung. 

Einsatzstelle Flächensuche (Eisenbahnbrücke):

  • Erkundung und Übersetzen durch Boote der THW-Fachgruppe Wassergefahren
  • Übersetzen der Einsatzkräfte der THW-Fachgruppe Ortung, der THW-Bergungsgruppe sowie Reservisten der Bundeswehr 
  • gemeinsame Flächensuche am rechten Elbufer unter Leitung der THW-Fachgruppe Ortung.

Fazit

Thomas Angeli, Sachbearbeiter Einsatz der THW-Geschäftsstelle Leipzig, zeigte sich sehr zufrieden und dankte allen Beteiligten. Die Übung sei erfolgreich verlaufen. Die detaillierten Auswertungen erfolgen in den Teileinheiten und in einer späteren Gesamtauswertung.

Text: Falk Dietrich - THW Leipzig
Fotos: THW


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