Landesjugendwettkampf für THW-Nachwuchs in Rudolstadt

Alle zwei Jahre treffen sich THW-Jugendgruppen in einer anderen deutschen Stadt zum Landesjugendlager. Rund 350 Jugendliche und ihre Betreuer aus den Freistaaten Sachsen und Thüringen schlagen jetzt für vier Tage ihre Zelte an der Saale auf.

Rudolstadt. Bei Katastrophen und großen Unglücksfällen kommt das Technische Hilfswerk (THW) zum Einsatz. Humanitäre Einsätze und Hilfseinsätze bei großen Naturkatastrophen im Ausland – das sind die Bilder aus dem Fernsehen, die jeder mit dem THW verbindet. Wenngleich die Männer und Frauen ihr technisches Know-How und Material auch bei vielen Gelegenheiten vor Ort zur Verfügung stellen, die im öffentlichen Leben aber selten wahrgenommen werden. Doch die „Blauen Engel“ fallen nicht vom Himmel. Sie rekrutieren sich häufig aus der THW-Jugend.

Blaue Zeltstadt im Freibad-Gelände

Auf dem Freibadgelände in Rudolstadt dominiert derzeit die Farbe blau. Selbst wer schnell vorbeirauscht, kann sich diesem faszinierenden Anblick nicht entziehen: Wo eben noch Wiese war, ist über Nacht eine Zeltstadt gewachsen: 20 Jugendgruppen aus Thüringen und Sachsen haben auf dem Platz ihr Quartier bezogen, um heute, als Höhepunkt des Treffens, am Landesjugendwettkampf auf der Bleichwiese teilzunehmen.

Die Junghelfer kommen aus Apolda, Altenburg, Sondershausen, Suhl, Nordhausen/Heiligenstadt, Eisenach, Gera, Borna, Torgau, Kamenz, Plauen/Annaberg, Görlitz und eben aus Rudolstadt.

Spaß, Information und THW-typische Aktionen

Am Donnerstagvormittag trafen die ersten Lkw in THW-typischem Blau t und der markanten weißen Aufschrift ein. Die Verantwortlichen um Landesjugendleiterin Susen Müller hatten alle Hände voll damit zu tun, die Jugendgruppen zu koordinieren. „Struktur“ ist, was Rettungsdienste mitbringen müssen, und strukturiert ging hier auch der Zeltaufbau vonstatten.

Elias und seine Kameraden aus Gera sind dagegen gerade dabei einen Pavillon aufzustellen. Niklas Meier bannt alle Aktivitäten auf den digitalen Chip seiner Kamera. Der 14-Jährige verrät, dass er zum Team gehört, welches für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. „Wir bemühen uns, jeden Tag etwas Interessantes für die Lagerzeitung auf Facebook zu finden“, sagt der Eisenacher, der das Fotografieren zu seinen Hobbys zählt.

Die vierzehnjährige Joana aus Rudolstadt hat das silberne Leistungsabzeichen an ihrer Jacke. „Dafür muss man schon eine Menge wissen und können“, sagen ihre männlichen Begleiter. Daniel (10) ist erst seit zwei Wochen dabei und interessiert sich ganz besonders für die technischen Dinge. Lukas (12) gehört seit einem halben Jahr dazu und bezeichnet ebenso wie Hannes (13) die Kameradschaft und das Teamwork als vorbildlich. „Es macht einfach Spaß“, berichtet die Truppe übereinstimmend. Und Joana, das einzige Mädchen, zeigt beim Binden von Knoten schon mal, was sie so alles drauf hat.

Auch die Gymnasiastin wird heute beim Landesjugendwettkampf unter dem Motto „Schiller war hier – jetzt auch wir“ – wie alle anderen Katastrophenschützer der Zukunft auch – „Vollgas“ geben. Die Jugend­lichen messen sich in Disziplinen, die man als die unterschiedlichen „Einsatzoptionen“ beschreiben könnte: Holz- und Metallbearbeitung zum Beispiel oder die Erste Hilfe. Genaueres wird vorab nicht verraten.

Die Mini‘s vom THW-Ortsverband Gotha sind schon sehr aufgeregt und fleißig am Üben. Schließlich möchten sie den „Großen“ zwischen zehn und 18 Jahren das Wasser reichen können, auch wenn sie außer Konkurrenz starten.

Das ganze Wochenende über wird es viele Aktionen geben. Aber auch hier, bei der Freizeitgestaltung, ist Eigeninitiative gefordert. Weil es keine Pflichtveranstaltungen gibt, kann jeder nach dem „Lustprinzip“ seine Aktivitäten wählen. Die aufgeführten Attraktionen sind mehr als eine wahllose Aneinanderreihung, sie wollen alle selbst erfahren, bestaunt und erlebt sein. So wird der THW-Nachwuchs die Schillerstadt im Rahmen einer Stadtrallye mit dem Zielort Heidecksburg erkunden. Ein Ausflug nach Jena ins Planetarium steht für einige ebenso auf der Aktionsliste, wie ein Besuch im Freizeitbad Saalemaxx, auf den sich die jüngsten Teilnehmer ganz besonders freuen. Andere ziehen eine Stippvisite in die Feengrotten vor.

Und dann wäre da ja noch das Stopfen von 350 hungrigen Mäulern. Dafür sind Küchenchef Thomas König und sein Team zuständig. Gerade wird von ihm eine Soljanka frisch zubereitet.

Fazit: Spaß, Informationen und THW-typische Aktionen gehören beim Lager der THW-Jugend unbedingt zusammen.

Text: Roberto Burian / 20.06.15 / OTZ
Fotos: THW Gera


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